C. L.
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Ein Erfahrungsbericht mit der Wille + Christen Immobilien Management GmbH im Herbst 2021:
Zur Anmietung einer Wohnung kam der Kontakt zu dieser Firma über das Internet zustande. Die Mitarbeiterin war freundlich und bemüht, eine passende Wohnung zu finden. Die Besichtigung der letztlich ausgewählten Wohnung fand mit dem ebenfalls freundlich und integer agierenden Hausmeister statt. Neben dem obligatorischen Ausfüllen einer Selbstauskunft und der Einwilligung zum Einholen einer Schufa-Abfrage verlangte Wille + Christen zudem eine schriftliche Auskunft von meinem derzeitigen Vermieter, dass ich eine solvente wie tadellose Person bin. Dies alles stellte für mich keine Hürde dar, sodass man mir schriftlich und offenbar freudig mitteilte, dass sich "der Vermieter für Sie entschieden" hätte. Folglich übersandte man mir zügig den Mietvertrag.
Hier wurde ich das erste Mal stutzig: Erstens umfasste der Mietvertrag 25 DIN A4-Seiten (!!!) und zweitens war dieser von Seiten des Vermieters noch nicht unterschrieben. Noch nie habe ich einen so umfangreich verfassten Mietvertrag erhalten. Beim Lesen wurde schnell klar, dass man versuchte, sich gegen alle Eventualitäten abzusichern, dem Mieter dabei jedoch kaum Spielraum einräumte.
So verfasste ich beim Zurücksenden ein Anschreiben, in welchem ich wahrheitsgemäß festhielt, dass mir der Hausmeister bei der Wohnungsbesichtigung verbal versichert hatte, dass die anzumietende Wohnung keinerlei Schimmelbefall aufwies und die mündlich vereinbarten, ausstehenden Reparaturen bis zum Einzugstermin erledigt werden würden. Zwar gab es für mich bei der Besichtigung keinen sichtbaren Schimmelbefall in der Wohnung – ein Ausschlusskriterium – aber ich war im Vorfeld der Besichtigung durch einen Dritten darauf aufmerksam gemacht worden, dass es in dem Immobilienobjekt allgemein (mehrere Mehrfamilienhäuser, nicht konkret diese Wohnung!) schon öfters zu Schimmelbildung gekommen sei.
Nach Versenden des von mir unterzeichneten Mietvertrags entdeckte ich im Internet durch Zufall eine (scheinbare) Annonce für die direkte Nachbarwohnung im gleichen Gebäude. Das dort veröffentlichte Bildmaterial deckte sich zudem hundertprozentig mit dem mir zugesandten Exposé. Zur Irritation kam es durch den dort veröffentlichten Mietzins – er war deutlich niedriger als der für mich kalkulierte. Daraufhin angesprochen, reagierte die Mitarbeiterin von Wille + Christen ausweichend und forsch. Statt die Irritation professionell aus der Welt zu schaffen ("meine" Wohnung war beispielsweise renoviert worden und sicher begründbar teurer zu vermarkten), drängte sie mich zur Rechtfertigung wie ich denn auf diese Seite gefunden hätte... Schließlich befand sie, dass dies keine offizielle Webseite von Wille + Christen sei, was mir ja klar sein müsse. Nein, war es nicht! Statt für den aufmerksamen Hinweis auf diese (vielleicht ominöse) Webseite dankbar zu sein, wurde schroff Unverständnis kommuniziert, wie ich denn hier nachfragen könnte. Für mich ist das nicht unverständlich, im Gegenteil nur normal, bei dieser Irritation nochmal das Gespräch zu suchen. Unverständlich war für mich die Reaktion von Wille + Christen!
Bis hierhin wertete die ganze Angelegenheit zwar als unerfreulich, aber nicht grundlegend erschütternd für die notwendige Vertrauensbasis, sodass ich an dem Mietvertrag festhielt.
Dies sah der Vermieter, in diesem Fall (u.a..) die Geschäftsführerin von Wille + Christen, offenbar anders: In einer einzeiligen E-Mail ließ sie in den folgenden Tagen über ihre Mitarbeiterin ausrichten, dass das Mietverhältnis aufgrund "Ihrer Anfragen" nicht zustande kommen würde.
Zusammenfassend: In der Summe leider wenig hilfreiche Dienstleistung, bei kritischen wie berechtigten Nachfragen kaum Kommunikation auf Augenhöhe, intransparente Entscheidungen.